Worum geht es in deinem Buch Unter der sizilianischen Sonne?
In meinem Liebesroman geht es um die Erzieherin Lena, die spontan drei Monate Urlaub bekommt. Sie erfüllt sich einen Traum und reist nach Sizilien, um dort als Au-pair zu arbeiten. Von der Auszeit erhofft sie sich, dass die Schmetterlinge zu ihr und ihrem Partner Alex zurückkehren. Auf der Insel lebt Lena schließlich bei dem charmanten, alleinerziehenden Pizzabäcker Leonardo, der eine Pizzaschule führt und auf dessen Tochter sie aufpassen soll. Zwischen den beiden knistert es, aber ist kompliziert. Lena ist eigentlich noch vergeben und Leonardo hat eine Vergangenheit, die ihn vorsichtig macht. Wenn du wissen möchtest, an wen Lena letztendlich denkt, wenn sie eine köstliche, selbst gebackene Pizza im Bauch hat, dann steig in unser imaginäres Flugzeug und komm mit nach Italien.
Dein romantischer Wohlfühlroman spielt an der Küste Siziliens. Wieso hast du dieses Setting für deine Geschichte gewählt?
Ich verbringe meine Urlaube gerne in Italien, deshalb stand das Setting für das Land schnell fest. Im Sommer 2024 habe ich drei Wochen in Sizilien verbracht. Mit dabei war mein Sohn Fabio, sein Papa und die italienische Großfamilie. Wir haben unser Urlaubsziel nicht zufällig ausgewählt. Es gibt nämlich eine besondere Verbindung zu dem Zehenspitzenbereich des berühmten italienischen Stiefels. Es ist die Heimat meines Partners und seiner Familie. Während unserer Zeit dort haben wir zwei Ausflüge nach Taormina gemacht. Als ich zum ersten Mal auf der Piazza IX Aprile stand, war für mich sofort klar, dass Lenas Reise dorthin geht. Ich habe es bildlich vor mir gesehen wie sich (statt einem schicken Restaurant) Leonardos Pizzaschule dort befindet, wie im Hintergrund über den Dächern der mediterranen Häuser der rauchende Vulkan herausragt und die beiden bei einem romantischen gemeinsamen Essen die atemberaubende Aussicht auf das gefühlt unendlich weite azurblaue Meer genießen. Ab diesem Tag konnte ich den Stift nicht mehr aus der Hand legen und habe Unter der sizilianischen Sonne geschrieben. Hiermit lade dich noch einmal ganz herzlich ein mit Lena (zumindest auf dem Papier, unter einer Sonne deiner Wahl) eine unvergessliche Zeit in Taormina und der traumhaften Umgebung zu verbringen.
Deine Protagonistin Lena reist allein nach Sizilien und wagt einen Neuanfang. Wenn du dir einen Ort auf der Welt aussuchen könntest, um neu anzufangen, welcher wäre das?
Nehmen wir an, Leonardo existiert plötzlich außerhalb der Buchseiten und bietet mir an, dass ich mit meiner Familie auf sein Anwesen nach Taormina ziehen kann – dann müsste ich nicht lange überlegen. Die Ferienvilla mit dem Pool, in der wir letztes Jahr einen Teil von unserem Sizilien Urlaub verbracht haben, hat mich übrigens für sein Traumhaus inspiriert. Ich habe sie allerdings von Agrigento nach Taormina verlegt. Auf meinem Instagramprofil anna.matheis findest du Fotos und in den Story-Highlights einen ausführlichen Reisebericht. Schau gerne mal vorbei.
Lena arbeitet in Sizilien als Au-Pair für den Pizzabäcker Leonardo. Wie würdest du ihre erste Begegnung beschreiben?
Wenn ich es mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre das unerwartet. Vor allem Lena rechnet nicht damit, dass sie Leonardo bereits in … begegnet. Jetzt wollte beinahe schreiben, wo sich die beiden zum ersten Mal treffen. Damit würde ich zu viel verraten, oder? Am besten sagst du mir Bescheid, wenn du diese Stelle gelesen hast, und dann tauschen wir uns darüber aus, okay?
Was macht dir während des Schreibprozesses am meisten Spaß? Gibt es beispielsweise bestimmte Szenen, die du besonders gerne schreibst?
Ich recherchiere gerne an realen Schauplätzen. Es macht mir Spaß sie in die Geschichte einzubauen. Neben Taormina spielt in Unter der sizilianischen Sonne die Isola Bella eine Rolle. Die kleine Insel liegt in einer Bucht vor Taormina. Der Ort ist paradiesisch, besonders, wenn alle Touristen noch in ihren Betten liegen und ausschlafen. Keine Sorge, du kannst die Naturschönheit ungestört bewundern, denn ich habe meine Protagonisten in den frühen Morgenstunden dorthin geschickt. Auf meiner Bucket-List steht dieser Punkt auch noch: Ein Ausflug zur Isola Bella, bevor unzählige Touristen den Sehnsuchtsort stürmen. Wir waren während dem Urlaub einmal dort. Leider erst um circa 9:30 Uhr. Wir haben eine gefühlte Ewigkeit keinen Parkplatz gefunden und mussten dann unter der bereits sehr heißen sizilianischen Sonne mit Badegepäck und Kindern dorthin wandern. Um diese Zeit war die Isola Bella schon völlig überfüllt. Eine Entschädigung war ein kurzes Schnorchel-Erlebnis. Mit dieser artenreichen und wunderschönen Unterwasserwelt habe ich niemals gerechnet. In dem Roman entdeckt Lena einen schwarzen Seestern auf dem Meeresboden – das ist mir auch passiert und das war ein absolutes Highlight.
Lena und du seid beide Erzieherinnen. Was macht diesen Beruf für dich besonders? Gibt es weitere Ähnlichkeiten zwischen dir und der Protagonistin?
Ich finde an dem Beruf besonders, dass man ein kleines Stück Kindheit begleiten darf. Mir hat es total viel Spaß gemacht für die Kinder, die ich betreut habe und jetzt für meinen Sohn Fabio den Alltag zu gestalten. Lena und ich teilen uns die Leidenschaft für den Beruf und tatsächlich auch den (italienischen) Au-pair Traum. Meine Protagonistin wollte nach dem Schulabschluss ein Jahr bei einer Gastfamilie in Italien verbringen. Zu diesem Zeitpunkt hat sie es nicht gemacht, weil sie sich in Alex verliebt hat und nicht von ihm getrennt sein wollte. Sie fragt sich zu Beginn der Geschichte, ob ihr Leben anders verlaufen wäre, wenn sie es damals gemacht hätte. Aber, manche Träume haben kein Ablaufdatum, oder? Lena verwirklicht ihn acht Jahre später . Zum Glück, ist sie mutiger als ich, denn sonst gäbe es die Geschichte leider nicht. Ich habe mich nicht getraut eine Bewerbung abzuschicken. Ich habe es ganz oft versucht, aber konnte mir nicht vorstellen ein ganzes Jahr von daheim weg zu sein. Das Schicksal hat glücklicherweise Sizilien zu mir nach Hause gebracht. Im Sommer 2025 werde ich in meiner bayerischen Heimat meinen italienischen Freund heiraten, an unserem zehnjährigen Beziehungsjubiläum.
Wo findest du Inspiration für deine Geschichten?
Inspiration finde ich eigentlich überall im Alltag. Oft bieten sich persönliche Erlebnisse aus Ausgangspunkt für ein gedankliches „Was wäre, wenn…?“ an – so auch bei Unter der sizilianischen Sonne. Wie Lena habe auch ich mich gefragt, was wohl gewesen wäre, wenn ich beim letzten Anlauf (in meinem Fall den Mut gefunden hätte), das Kontaktformular an eine Gastfamilie oder Vermittlungsstelle abzuschicken. Ich freue mich, dass aus der Idee ein Roman entstanden ist und noch mehr, dass er im dp Verlag ein wunderbares Zuhause gefunden hat.
Neuanfänge, zweite Chancen für die Liebe und ganz viele Sommer-Feelings – worauf können sich deine Leser:innen in Unter der sizilianischen Sonne noch freuen?
Meine Leser:innen dürfen sich auf Herzklopfen freuen, wenn Blicke länger verweilen als nötig, auf prickelnde und brodelnde Momente, gemeinsames Essen unter freiem Himmel, eine malerische Kulisse, die Fernweh weckt und Freundinnen, die mit nur einem Blick wissen was los ist.
Du liest selbst auch gerne – hast du zum Schluss noch eine Buchempfehlung für uns?
Ich würde gerne Bücher aus dem dp Verlag empfehlen. Am liebsten alle, die ich bisher gelesen habe und die, die schon auf der Leseliste stehen. Damit es nicht den Rahmen sprengt, grenze ich es auf vier Bücher ein:
Inselglück und Dolce Vita von Sandra Mierwaldt,
Das Traumhotel am Meer von Doris R. Thomas,
Nur einen Song von dir entfernt von Sandra del Popolo
Herzklopfen und Meersalz von Nele Hansen/Thomas Tippner