Interview Sandra Helinski über ihren neuen Roman Ein Rockstar für immer?

Worum geht es in deinem Buch Ein Rockstar für immer?

Jan Adler, der vor 5 Jahren nach einem Heiratsantrag von seiner Freundin Kira abserviert wurde, trifft diese unverhofft wieder. Beide sind zu diesem Zeitpunkt genau die Rettung, die sie jeweils brauchen. Doch schaffen sie es, die Vergangenheit hinter sich zu lassen?
Die zentrale Frage, sich mir beim Schreiben gestellt hat: Gibt das Schicksal einem eine zweite Chance, wenn man die erste komplett vermasselt hat?

 

In deinem Roman geht es um die Band Drunken Soldiers. Hattest du dafür eine Band, im Kopf, die als Vorbild diente? Woher kam die Idee zum Bandnamen?

Für Drunken Soldiers hatte ich kein konkretes Bild im Kopf. Der Name sollte die schlechte Entwicklung der Band darstellen – betrunkene Soldaten sind nicht gerade erstrebenswert, dachte ich. Vorher und später auch wieder, heißt die Band Alternativlos. Über diesen Namen habe ich mir viele Gedanken gemacht. Ich hatte dabei die Band aus dem Film Systemfehler – Wenn Inge tanzt vor Augen und habe nach einem passenden Namen für eine Deutsch-Punk-Rock-Band gesucht. Irgendwann habe ich „Unwörter des Jahres“ gegoogelt und bin auf Alternativlos gestoßen.

 

Jan hat sich seinen großen Traum – Rockstar werden – erfüllt. Was ist dein großer Traum?

Ich habe mir schon viele Träume erfüllt. Ich habe zwei Kinder und ein Haus, in dem ich gemeinsam mit meiner Familie leben kann. Außerdem hatte ich mir gewünscht, ein Buch, das ich geschrieben habe, in meinem Regal stehen zu haben.
Mit den Träumen ist es so, dass da immer wieder neue Träume kommen, wenn man es geschafft hat, sich einen zu realisieren. Zum Beispiel träume ich jetzt davon, dass einmal eines meiner Bücher verfilmt wird. 

Sandra Helinski Interview Jans Tattoo
So stellt sich Sandra Jans Tattoo vor.

Wie hast du das Leben der Band und die Abläufe auf der Bühne, bei den Proben etc. recherchiert?

Das entspringt alles Erfahrungen, die ich mit einigen meiner Exfreunde gesammelt habe, allesamt Musiker, die zum Teil eigene Bands hatten. Einer davon hieß Jan …

 

Hast du selbst mal in einer Band gespielt oder würdest du das gerne? Welchen Platz würdest du dort einnehmen?

Nein, habe ich leider nicht. Ich bin ziemlich unmusikalisch. Ich würde aber gern in einer Rock/Pop-Band singen. Wenn schon, dann an vorderster Front.

 

An was Schreibst du gerade?

Woher wisst ihr, dass ich schon wieder schreibe? Ich habe gerade erst wieder angefangen. Da gibt es diese Idee, die seit ein paar Wochen in meinem Kopf rumschwirrt. Mittlerweile steht der Plot und das erste Kapitel ist geschrieben. Noch bin ich allerdings nicht sicher, dass ich diesen Roman auch zu Ende bringe. Getrieben werde ich von einer Faszination für das „Böse“, das irgendwo eine Schwachstelle hat, die letztlich den Ausschlag gibt, alles zu ändern und den Bösen widerwillig zum Guten werden zu lassen.

 

Was inspiriert dich?

Zuletzt war da ein Musikvideo, das mich so emotional berührt hat, dass ich es immer wieder schauen musste. Das hat irgendwas in mir angestoßen und war letztlich der Auslöser für eine meiner Geschichten. Es hat meist mit Musik zu tun und muss mein Interesse wecken. Dann beschäftige ich mich intensiver damit, mit den Hintergründen oder Fakten zur Band oder zum Sänger (es sind immer Männer). Manchmal fesselt mich das so sehr, dass ich gar nicht anders kann, als eine Geschichte dazu zu schreiben. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, erklärt sich so zumindest, warum in meinen Geschichten immer Rockstars vorkommen. 

Sandra Helinski Interview Foto

Hast du eine Schreibroutine? Oder kannst du überall und immer schreiben?

Es geht leider nicht ohne Routine, da ich anders gar nicht die Zeit finden würde, zu schreiben. Erst wenn abends die Kinder im Bett sind, der nächste Tag vorbereitet wurde und aufgeräumt ist, kann ich mich hinsetzen und schreiben. Mehr als eine Stunde schaffe ich meistens nicht, da ich einfach zu müde bin. Aber es macht Spaß, deshalb kann ich mich immer wieder aufraffen. Anders ist es mit der Entstehung der Ideen, denn diese entstehen selten beim Schreiben. Meistens nutze ich Autofahrten oder die Zeit in der Badewanne, um an einer Szene oder dem Plot zu feilen. Dann stelle ich mir Szenen wie in einem Film vor und muss sie später am PC nur noch aufschreiben.

 

Hast du einen Musiktipp für uns? Und gleich dazu noch einen Buchtipp?

Meine Lieblingssongs derzeit sind Shallow von Lady Gaga und Bradley Cooper aus dem Film A Star is Born, A Thousand Years von Christina Perry und eigentlich alle Songs aus dem neuen No 6 Collaborations Project von Ed Sheeran. Es gibt auch ein Buch, das ich unbedingt empfehlen kann: Cinder & Ella von Kelly Oram. Ich warte schon sehnsüchtig auf Teil 2.