Worum geht es in dem ersten Band der Charlie Kingsley ermittelt-Reihe Teestunde mit Todesfolge?
Charlie Kingsley ist in Redemption, einem beschaulichen Dorf in Wisconsin, als Teemischerin mit einem Händchen für ungewöhnliche Lösungen bekannt. Doch manche Probleme lassen sich nicht mit einem heißen Aufguss lösen. Als nämlich wenige Wochen vor Weihnachten die hochschwangere Courtney verzweifelt an Charlies Tür klopft, scheint es zunächst nur um eine treulose Liebe zu gehen: Ihr Mann soll sie betrügen, und Courtney sucht Rat. Doch als Charlie erklärt, dass es bei ihr weder Liebestränke noch Wunderlösungen gibt, fragt Courtney halb im Scherz nach Gift.
Kurz darauf ist Courtneys Mann tot – tatsächlich vergiftet. Die Polizei ist sicher, dass Courtney die Mörderin ist. Doch war sie es wirklich? Oder versucht jemand, ihr die Tat anzuhängen? Charlie kann das Rätsel nicht ruhen lassen und beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Doch je mehr sie über das Leben des Opfers und dessen dunkle Geheimnisse herausfindet, desto gefährlicher wird ihre Suche nach dem wahren Mörder …
Herzlichen Glückwunsch zur ersten Übersetzung Ihrer Werke ins Deutsche! Wie fühlt es sich an, dass Ihre Geschichten nun einer neuen Leserschaft zugänglich gemacht werden? Besonders im Hinblick auf Ihre eigenen familiären Wurzeln in Deutschland?
Ich danke Ihnen! Ich bin so begeistert, dass meine Bücher ins Deutsche übersetzt wurden. Ich fühle mich wie eine echter Autorin (lacht). Und die Tatsache, dass Deutsch die erste Sprache ist, in die meine Bücher übersetzt wurden, ist sogar noch besonderer, da ich nicht nur zu 50 % Deutsche bin (meine Urgroßeltern sind in die USA ausgewandert), sondern Wisconsin auch ein reiches deutsches Erbe hat. Das passt einfach perfekt.
Sie schreiben sowohl Cosy-Crimes (wie die Charlie-Kingsley-Serie und die Redemption Detective Agency) als auch psychologische Thriller (wie die Secrets of Redemption-Serie). Welches Genre und welche Ihrer Serien sind Ihre persönlichen Favoriten, und warum haben Sie beschlossen, ein ganzes „Universum“ von Geschichten mit dem Schauplatz Redemption aufzubauen?
Das ist eine schwierige Frage. Ich liebe sowohl Psychothriller als auch Cosy-Crimes, aber aus unterschiedlichen Gründen. Ich liebe die dunkleren Themen und Wendungen von Psychothrillern, aber gemütliche Krimis machen Spaß zu lesen und zu schreiben, und ich liebe Krimis. Das war schon immer mein Lieblingsgenre, sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben. Warum ich mich entschlossen habe, ein Universum von Geschichten um Redemption herum aufzubauen, ist eher eine Entscheidung für mich gewesen. Besonders von Charlie. Sie ist die komplizierteste und beständigste Figur, die ich je geschrieben habe. Als ich mit dem Schreiben des ersten Redemption-Buches, It Began With a Lie, begann, hatte ich keine Ahnung, wie wichtig Charlie werden würde. Damals war Charlie die tote Tante, die noch nicht einmal einen Namen hatte, und dann gab ich ihr den falschen Namen (und Man-o-Meter, war das wild). Ich dachte wirklich, das Buch würde ein eigenständiger Psychothriller werden, aber die Geschichte wuchs immer weiter und Charlie bestand darauf, dass ihre Geschichte erzählt werden müsse, und bevor ich mich versah, schrieb ich eine Cosy-Crime-Reihe mit Charlie in der Hauptrolle.
Gibt es bestimmte Aspekte in Ihren Büchern, von denen Sie glauben, dass sie deutsche Leser besonders ansprechen könnten?
Zum einen die Tatsache, dass sie in Wisconsin spielen. In Wisconsin haben sich viele deutsche Einwanderer niedergelassen, und ihr Einfluss ist überall zu spüren, vor allem was das Essen und das Bier angeht. An der University of Wisconsin-Madison (die ich in eine Stadt namens Riverview verwandelt habe, die auch in meinen Büchern vorkommt) hat die Hauptstudentenvereinigung Memorial Union zum Beispiel eine riesige Sammlung deutscher Krüge, die im Barbereich ausgestellt sind. Ich glaube, die deutschen Leser wären stolz darauf, zu wissen, wie viel Einfluss sie in Wisconsin haben.
Alle Ihre Bücher scheinen in der Region Wisconsin in den USA zu spielen. Was reizt Sie an dieser Region als Schauplatz für Ihre Geschichten, und glauben Sie, dass die amerikanische Kleinstadtatmosphäre einen besonderen Reiz für deutsche Leser hat?
Ich hatte nicht geplant, dass alle meine Bücher in Wisconsin spielen, aber so hat es sich wohl ergeben. Ich liebe Wisconsin, und es hat mir Spaß gemacht, den Bundesstaat in meinen Büchern hervorzuheben.
Die Charlie Kingsley Mysteries sind ein Spin-off der Secrets of Redemption-Serie. Was hat Sie dazu bewogen, Charlies Geschichte in einer eigenen Serie zu erzählen?
Das war ganz Charlie. Vor ein paar Jahren wurde ich eingeladen, an einer Anthologie teilzunehmen, in der weibliche Detektive vorkommen. Damals hatte ich noch keine Serie mit weiblichen Detektiven, aber das hat mich nicht davon abgehalten, dem Projekt zuzustimmen. Die Idee, die mir kam, stammte von Charlie, und ehe ich mich versah, hatte ich die ersten Bücher der Serie in meinem Kopf skizziert. Ich hatte also das Gefühl, dass ich keine andere Wahl hatte, als mit dem Schreiben zu beginnen. Sie haben erwähnt, dass Ihre Krimis „sauber und verworren“ sind und von psychologischen Thrillern bis hin zu gemütlichen Krimis mit einem Hauch von Romantik und Übernatürlichem reichen.
Wie würden Sie einem deutschen Leser, der noch keines Ihrer Werke gelesen hat, Ihre Bücher beschreiben?
Ich habe schon immer Mystery- und Suspense-Bücher geliebt, aber ich mag nicht die Gewalt oder das Blut, das in diesem Genre manchmal vorkommt, deshalb sage ich, dass meine Bücher sauber sind. Außerdem mochte ich schon immer Bücher, die viele verschiedene Genres mischen, vor allem solche mit einer romantischen Nebenhandlung.
Sie interagieren viel mit Ihren Lesern über Ihre Website und die sozialen Medien. Haben Sie auch Pläne, wie Sie mit Ihren deutschen Lesern in Kontakt treten wollen?
Einige deutsche Leser sind mir bereits auf Instagram gefolgt, was sehr viel Spaß gemacht hat. Ich habe Google Translate bisher erfolgreich genutzt, um ihnen zu antworten. Ich bin total offen dafür, so zu kommunizieren, wie es am besten mit meinen deutschen Lesern geht.
Sie schreiben schon seit Ihrer Kindheit. Können Sie uns etwas über Ihren Weg zur Veröffentlichung erzählen und was dieser Schritt, nun den deutschen Buchmarkt zu erreichen, für Sie persönlich bedeutet?
Es ist wirklich ein wahr gewordener Traum. Das habe ich mir gewünscht, seit ich drei Jahre alt war und mir das Lesen beigebracht hatte, weil ich unbedingt Geschichten schreiben wollte. Meine Bücher in den Händen von Lesern zu sehen und vor allem zu erleben, wie sie übersetzt werden, ist so wunderbar. Ich bin dp sehr dankbar, dass sie mir diese Möglichkeit gegeben haben. Gibt es deutsche Autoren oder Genres, die Sie gelesen haben? Ich habe Kafkas Verwandlung und Der Prozess gelesen, außerdem Patrick Süskinds Das Parfüm: Die Geschichte eines Mörders und Günter Grass' Die Blechtrommel.
Wie stellen Sie sich vor, wie die deutschen Leser auf Ihre Bücher reagieren werden?
Ich hoffe, dass sie sie genauso gerne lesen, wie ich sie schreibe.