Interview Jennifer Lillian im Interview

Wie fügt sich der Roman in die Verliebt in Shanty Coast-Reihe? Baut er auf früheren Geschichten auf oder ist er unabhängig lesbar?

Der dritte Teil der Reihe ist gut unabhängig von den anderen Bänden lesbar. Jede Protagonistin bekommt in der Shanty Coast-Reihe ihre eigene Geschichte. Dennoch tauchen die Figuren in den Stories immer wieder auf, weshalb es natürlich ratsam ist, bei Teil 1 zu beginnen. Ist aber kein Muss ;)

 

Wie hast du die Dynamik zwischen Joyce und ihren Freundinnen Annie und Laura entwickelt? War es dir wichtig, Annies und Lauras eigene Geschichten in den Roman einzuflechten?

Ich finde, dass gute Freundschaften zum Leben dazugehören und wichtig für die eigene Weiterentwicklung sind. Ich selbst wüsste manchmal nicht, wo ich heute stehen würde, wenn ich nicht meine engsten Freundinnen um mich gehabt hätte, die mich schon über die Hälfte meines Lebens begleiten. Annie und Laura haben in ihren jeweiligen Geschichten Erfahrungen gemacht, die sie natürlich mit Joyce teilen können und ihr somit helfen ihren Neubeginn in Shanty Coast zu meistern. Eine enge Freundschaft zwischen diesen Frauen war mir daher besonders wichtig.

 

Nach ihrem Job in einer Redaktion zieht Joyce von London nach Shanty Coast und bezeichnet diesen Schritt als "absolutes Gegenteil" zu ihrem alten Leben. Was hat dich dazu inspiriert, und wie wolltest du ihre Herausforderungen als Quereinsteigerin im Gastgewerbe darstellen?

Mir war vor allem wichtig zu zeigen, dass egal, was man gelernt hat oder wofür man sich mal interessiert hat, man immer die Möglichkeit hat sich auch mal umzuorientieren und man einfach nur ein bisschen Mut haben muss. Alles ist möglich. Das habe ich in meinem eigenen Werdegang selbst erlebt. Ich habe so viele verschiedene Dinge gemacht. Angefangen nebenberuflich als Kellnerin und Sängerin zu arbeiten, um anschließend im Einzelhandel eine Ausbildung zu machen. Anschließend habe ich mein Fachabitur nachgeholt und habe Bibliotheks- und Informationsmanagement studiert, nur um kurz danach in einer Online Redaktion zu arbeiten und etwas später im Verlagswesen anzukommen und noch selbst Bücher zu schreiben. Ja, ich bin davon überzeugt, dass alles möglich ist, wenn man für etwas brennt :)

 

Wie bist du auf die Idee gekommen, dass Joyce und Nathan im Wettbewerb entscheiden müssen, wer das B&B übernehmen darf? Und wie war es, die Entwicklung ihrer Beziehung von starker Abneigung zu etwas viel Komplexerem zu beschreiben?

Irgendwie war da einfach der Reiz, dass Joyce um etwas kämpft, dass sie am Anfang gar nicht so sehr gewollt hat. Und vor allem bin ich persönlich ein Fan des Enemies-to-Lovers Trope, der hier ideal zur Geschichte gepasst hat und ich liebe kleine verträumte Hotels und B&Bs. Da wollte ich sowieso schon immer was drüber schreiben. Zudem die Neckereien und die Streiche, die die Protagonisten sich gegenseitig spielen, haben mir unglaublich viel Spaß gemacht, vor allem mit dem Wissen, dass die Anziehung zwischen ihnen längst da war, noch während sie sich im Wettkampf befinden.

 

Die bärbeißige B&B-Besitzerin ist eine prägnante Figur, die den Wettbewerb initiiert und klare Vorstellungen hat. Was hat dich bei der Schaffung von Mrs. McNeill inspiriert? Wie siehst du ihre Rolle als eine Art Mentorin oder Antagonistin für Joyce und Nathan?

Mrs McNeill mag zwar nach außen hin ziemlich direkt und forsch wirken, aber mir war wichtig, dass sie im Grunde einen sehr einfühlsamen Kern hat. Sicherlich kennen viele diese Art von Lehrer oder Lehrerin, die sich immer als streng dargestellt hat und eigentlich nur das Beste für einen wollte. Ich hatte bei ihr immer das passende Bild von Miss Finster vor Augen und wusste von Anfang an, so eine Figur braucht die Geschichte, um ein bisschen humorvollen Schwung einer älteren Dame zu bekommen.

 

Sowohl Joyce als auch Nathan bringen verschiedene Ideen zur Modernisierung und Verbesserung des B&B ein, von Yoga-Kursen und Lunchpaketen bis hin zur Vernetzung mit lokalen Unternehmen. Wie herausfordernd war es, die verschiedenen Konzepte der beiden Charaktere zu entwickeln?

Puh, das war gar nicht so leicht, sich da was auszudenken, da ich selbst eher weniger Erfahrungen in diesem Bereich habe. Aber wie schon gesagt, ich selbst liebe kleine B&Bs und Hotels und ja, vielleicht habe ich da so ein paar eigene kleine Träumereien hineingearbeitet, wie ich es machen würde, wenn ich ein eigenes leiten würde :D