Worum geht es in deinem Buch Ice Cold Millionaire?
Tammi ist Autorin mit Liebeskummer und einer hartnäckigen Schreibblockade. Ihr bester Freund Jordan schleppt sie kurzerhand nach Miami, in der Hoffnung, ein Tapetenwechsel könne sie inspirieren. Statt Inspiration erwartet Tammi jedoch der unnahbare und eiskalt wirkende Hotelmanager Tyron Pine – ein Mann, der Gefühle genauso meidet wie sie. Zwischen hitzigen Schlagabtauschen, einem geplatzten Erbe und jeder Menge ungeplanter Nähe beginnt eine Geschichte, die Tammi so sicher nicht schreiben wollte – aber vielleicht genau die ist, die ihr Herz braucht.
Wie kam dir die Idee, eine Schriftstellerin zur Protagonistin zu machen, die selbst gerade mit Liebeskummer kämpft?
Ich wollte nah an der Realität schreiben – an dem, was viele kennen: Man soll über Liebe schreiben, aber das eigene Herz ist ein Scherbenhaufen. Die Figur Tammi durfte also meine Fragen und Zweifel tragen: Wie kann man über Gefühle schreiben, wenn man sie selbst kaum mehr spürt? Gleichzeitig konnte ich wunderbar mit Selbstironie spielen – als Autorin über eine Autorin zu schreiben, hat eine ganz besondere Würze.
Gibt es eine Szene, in der du selbst überrascht warst, wie sich die Chemie zwischen den beiden entwickelt hat?
Ja, definitiv! In der Szene, in der Tyron Tammi den Stuhl zurechtrückt, obwohl er zuvor wie ein arroganter Eisklotz wirkte – da blitzte zum ersten Mal etwas durch. Diese Ambivalenz – hart außen, weich innen – war nicht geplant, aber sie hat mich selbst gepackt. Es war, als hätten die beiden beschlossen, ihr eigenes Tempo zu gehen.
Wenn du Ice Cold Millionaire in drei Worten beschreiben müsstest – welche wären das?
Spritzig. Verführerisch. Tiefgründig.
Wenn Tyron ein Geheimnis über Tammi lüften müsste – was wäre es?
Dass sie zwar vorgibt, starke Frauenfiguren zu erschaffen, aber insgeheim nichts mehr fürchtet, als sich wirklich zu verlieben. Ihre Ironie ist oft ein Schutzschild – und Tyron beginnt, hinter diese Fassade zu blicken.
Gibt es bestimmte Rituale, die dir beim Einstieg ins Schreiben helfen?
Musik ist mein Schlüssel. Ich habe für jede Geschichte eigene Playlists. Dazu ein Kaffee, ein Duft, der zur Szene passt, und mein Lieblingsplatz – dann fließt es meist wie von selbst. Meistens zumindest.
Schreibst du chronologisch oder springst du zwischen Schlüsselszenen hin und her?
Ich schreibe meistens chronologisch, weil ich so besser in den emotionalen Flow der Figuren komme. Aber wenn eine Szene sich mir besonders aufdrängt – sei es ein Streit, ein Kuss oder ein innerer Bruch – dann schreibe ich sie sofort, auch wenn sie erst später im Buch vorkommt.
Gibt es ein Liebespaar aus einem Film oder Buch, das dich besonders geprägt hat?
Elizabeth Bennet und Mr. Darcy – der Klassiker! Dieses langsame Annähern zweier Menschen, die anfangs nicht glauben, dass der andere zu ihnen passt, fasziniert mich bis heute. Ich liebe diese Mischung aus Stolz, Verletzlichkeit und dem Gefühl, dass Liebe eben nicht immer bequem ist.
Du schreibst leidenschaftliche Liebesromane – was fasziniert dich persönlich am meisten an diesem Genre?
Die emotionale Tiefe. In Liebesromanen geht es nicht nur um Romantik, sondern auch um Heilung, Veränderung, Selbstfindung. Sie können uns zeigen, wie unterschiedlich Menschen ticken – und dass echte Nähe erst entsteht, wenn wir uns verletzlich machen.
Was war der schönste Moment, den du als Autorin bisher erlebt hast?
Mein Debütroman hat sich über 5.000 Mal verkauft – das war Wahnsinn! Aber auch ein sehr schöner Moment, passend zum Buch war, eine Nachricht von einer Leserin, die mir schrieb, dass sie sich in Tammi wiedergefunden hat und sich nach einer schweren Trennung zum ersten Mal wieder verstanden fühlte. Das hat mich tief berührt. Genau deshalb schreibe ich.