Es ist eine Gay/Sports Romance über zwei Profiboxer, die sich ineinander verlieben, obwohl sie gerade mitten in einem Titelkampf stecken. In der sehr homophoben Welt eines Machosports. Um das ‚queer awakening‘ der einen Figur und das Outing der anderen. Darum, die Angst vor seinen Gefühlen zu überwinden und Risiken einzugehen. Zu akzeptieren, dass das Herz will, was es will. Das Ganze in einer spicy rivals to lovers, love at first sight Story, die sehr temporeich ist und in einem ungewöhnlichen Setting spielt.
Kannst du deine Protagonisten Zaid und Sascha in jeweils drei Worten beschreiben?
Puh, das ist immer schwer, aber Zaid ist leidenschaftlich, grumpy und ein bisschen tongue-tied. Sascha ist ein sunshine, aufrichtig und ehrgeizig.
Was hat dich dazu inspiriert, diese Sports Romance zu schreiben?
Das ist tatsächlich eine lustige Anekdote. Ich musste ursprünglich nur eine Kurzgeschichte für eine Anthologie schreiben. So sind die Figuren und der Auftakt des Romans entstanden, also die ersten fünf Seiten. Zu der Zeit war ich gerade mit einer Autorenkollegin in Schweden und wir konnten im Prinzip nicht vor die Tür, weil draußen ein sehr heftiger Sturm getobt hat. Und meine Autorenkollegin sagte: „Ich will jetzt aber schon wissen, wie die Geschichte weitergeht.“ Und ich ehrlich gesagt auch. Also habe ich einfach weitergeschrieben, weil ich Zaid und Sascha schon so sehr mochte. Und der Plot hat sich beim Schreiben entwickelt, was ungewöhnlich ist, weil man ein Buch in der Regel ja erstmal komplett durchplant, bevor der Schreibprozess beginnt. Ich glaube, deswegen fühle ich mich dem Buch und den Figuren so verbunden, weil es völlig ungeplant war, aber einfach geschrieben werden wollte. Ich hatte weder eine Gay-, noch eine Sportsromance geplant, aber es wurde einer der schönsten Schreibprozesse bisher.
Haben deine Charaktere Eigenschaften, in denen du dich selbst wiedererkennst?
Auf den ersten Blick erstmal nicht, weil sie eine völlig andere Lebensrealität haben, aber wenn man etwas tiefer gräbt schon. Zaid ist mir allerdings schon näher als mir lieb ist. Er flucht ständig und viel und ist in oft von der Intensität seiner Gefühle überfordert. He's playing it cool, aber innerlich kocht sein Gefühlsfass über. Sein Herz weiß nicht wie man sich mit kleinen Portionen begnügt. Er fällt in die Liebe, wie von einer Klippe und fürchtet sich vor dem Aufprall.
Ich wäre gerne vielmehr wie Sascha, der seinen Emotionen ein bisschen gelassener gegenübersteht und weiß damit umzugehen.
Wie sieht dein Schreiballtag aus?
Es hängt ein bisschen vom Genre ab, das ich gerade schreibe, aber impulsiver als mir lieb ist :) Ich bin nicht die Art Autor:in, die jeden Tag zur gleichen Zeit soundso viele Seiten schreibt und sich stetig dem Ziel nähert. Ich habe sehr intensive Schreibzeiten – ich nenne das immer im Modus sein – und solche in denen ich die Datei gar nicht erst zu öffnen brauche, weil ich weiß, dass ich gerade nicht in den Figuren oder der Story stecke und ein bisschen Draufblick gewinnen muss. Bei Knockout Heart, das ja eigentlich nicht geplant war, hab ich allerdings wochenlang durchgearbeitet, weil es für mich selbst so spannend war, mal etwas ohne Auftrag zu schreiben, was ich oft tue. Da musste ich fast vom Rechner weggezogen werden, weil ich sonst vergesse zu essen oder mich um andere Sachen zu kümmern.
Was ich absolut liebe an meinem Schreiballtag, ist, dass ich eine superschöne Arbeits-WG mit zwei anderen Autor:innen habe. Wir verbringen viel Zeit in Schweden oder Italien um zu arbeiten, um schöne Aussichten vor der Nase zu haben, wenn wir schon so viel Zeit am Computer verbringen müssen. Und auch um die Einsamkeit, die oft mit diesem Beruf kommt, zu vermeiden. Den abgekapselten Kokon, den manche Autor:innen suchen, brauche ich überhaupt nicht. Ich kann mich am besten ins Schreiben vertiefen, wenn es um mich herum ‚lebt‘.
Kannst du uns schon etwas über dein nächstes Projekt erzählen?
Ich arbeite gerade an einer ganz anderen Geschichte über die Erweckung einer Serienkillerin. Nichts Blutiges, eher ein bisschen quirky und schwarzhumorig. So ein bisschen in Richtung ‚Dexter‘.
Was begeistert dich neben dem Schreiben?
Ich bin passionierte Hobby-Astrologin und liebe es draußen zu sein, besonders am Meer, weil ich thalassophil bin und immer in der Nähe von Meer sein will. Da geht es mir gut. Freundschaften können mich auch irrational glücklich machen. Und Lederjacken.