Ein kleiner Motivationskick für dich Du bist als Autor:in großartig – also gib nicht auf 26. Mai 2025

Globus und motivierender Spruch im Bilderrahmen
Quelle: Cristofer Maximilian/Unsplash.com

Stell dir vor, du arbeitest an deinem Buch. Du schreibst zu jeder Tages- und zu jeder Nachtzeit. Immer wieder kommen dir neue, großartige Ideen, die du in dein Werk einbaust und du bist dir sicher, dass es einfach nur gut werden kann!

Du kümmerst dich ums Marketing. Um deinen Social Media Auftritt. Du bestellst Postkarten, Leseproben und Lesezeichen. Du hältst engen Kontakt zu deinen Blogger:innen. Du versorgst sie mit Rezensionsexemplaren und bekommst großartiges Feedback. Du läufst von Buchhandlung zu Buchhandlung, verteilst deine Goodies, bittest darum, dass deine gedruckten Bücher dort ausgelegt werden. Und ja, du hast sogar deine eigene Webseite.

Am Ende kommt die Ernüchterung

Das alles hat dir nichts gebracht. Die Anzahl der Rezensionen hält sich in Grenzen. Der Tag des Releases bringt dir minimale Aufmerksamkeit. Das Ranking in den Onlineshops wie Amazon schafft es nicht einmal unter die 1000er-Grenze. Die Buchhandlungen legen dein Werk womöglich aus, doch auch hier bleibt der Erfolg eher bedeckt. Die Verkaufszahlen … na ja …

Hast du dich hier vielleicht in der einen oder anderen Situation wiedergefunden? Du tust, du machst, du arbeitest hart und es bringt alles nichts – aber was heißt ALLES? Du hast es doch trotzdem geschafft: Du hast ein Buch geschrieben!

Manchmal ist das Leben als Autor:in wirklich kein Zuckerschlecken. Die zahlreichen Stunden, die viele intensive Arbeit, die du in das Buch gesteckt hast, hat am Ende leider weniger gebracht als vorerst gehofft. Und auch wenn es oftmals ziemlich ernüchternd ist, so halte dir unbedingt die kleinen Erfolge vor Augen.

Du denkst dir: Woanders läuft es immer besser.

Aber schau doch mal, was bei dir gut läuft! Häufig sehen wir immer nach links oder nach rechts, anstatt das zu sehen, was wir womöglich doch erreicht haben. Gerade auf Social Media bekommt man die geballte Ladung an dem zu sehen, was gar nicht immer so scheint, wie es ist.

Die Autorin A hat es mal wieder geschafft: Ein neuer Bestseller, tausende von großartigen Rezensionen. Lesungen hier, Messeauftritte da. Und dann ist da noch Autor B. Er hält derweil den nächsten großen Vertrag mit vielversprechenden Aussichten in den Händen.

Vielleicht aber sind die Konditionen des Vertrages gar nicht so gut? Vielleicht ist das Bestseller-Fähnchen ein Traum, aber der Leistungsdruck und die vielen Termine dahinter schmälern die Freude darüber? Das alles kannst du nicht wissen. Während du also denkst, wie gerne du doch einmal diesen Bestseller-Aufkleber auf deine Werke kleben möchtest und wie toll es doch bei anderen läuft, schau dir doch bitte mal deine Erfolge an:

  • Du hast dein Buch beendet (Glückwunsch, allein an der Beendigung eines Buches scheitern schon so viele und du hast es geschafft!)
  • Du hast ein oder sogar mehrere Bücher geschrieben (wer kann das schon von sich behaupten?)
  • Du hast einen tollen Verlag hinter dir, der dich mit Rat und Tat unterstützt (das ist nicht immer selbstverständlich)
  • Deine Werke haben traumhafte Cover (ein schönes Cover ist das A und O)
  • Deine Fans, deine Blogger:innen, deine Community lieben deine Werke und sind für dich da, wenn du sie brauchst (nicht jeder hat das Glück)
  • Du schaffst es ganz allein neue Welten zu erschaffen, einen Rückzugsort mit deinen Leser:innen zu teilen
  • Dein Buch hat es vielleicht (nur) in die lokalen Buchhandlungen geschafft – ABER: Dein Buch liegt in einem Buchhandel aus (das hast du allein geschafft!)
  • Es gibt Leser:innen, die eine Signatur von dir haben möchten, auch wenn es nur Freunde oder Familienmitglieder sind (Hallo? Du darfst dein eigenes Buch signieren und jetzt steht es womöglich bei jemand anderem im Regal!)
  • Du bist glücklich beim Schreiben (das ist ja wohl das Wichtigste, oder nicht?)

Du denkst dir: Wenn mein Buch nicht so gut läuft, ist es schlecht.

Das heißt es keinesfalls! Als Autor:in muss man das erst einmal lernen. Das ging mir genauso und auch heute fällt mir eine positivere Denkweise auch hin und wieder schwer. Aber dann besinne ich mich und sage mir: Es kann immer Faktoren und Gründe geben, weshalb ein Buch gerade nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient hat:

  • Das Genre/Trope passt gerade nicht zu den aktuellen Trends
  • Zeitgleich erscheinen so viele andere Bücher, da kann es schwer sein, sich durchzusetzen
  • Die Reichweite der anderen ist womöglich stärker, was aber nicht heißt, dass die eigenen Inhalte schlechter sind
  • Der Sommerroman erscheint eventuell im Herbst – hier kann es einfach sein, dass die Leser:innen sich schon auf winterliche Titel freuen und sich das Buch erst im kommenden Jahr kaufen
  • Das Buch ist super, aber Amazon rankt es einfach nicht entsprechend – die Sichtbarkeit fehlt

Das alles sind Faktoren, für die du nichts kannst. Du kannst nur daraus lernen, womöglich auf bestimmte Trends zu reagieren oder noch mehr Zeit in dein Marketing zu investieren. Vielleicht erstellst du dir ein ganz neues Konzept und probierst es einfach mal aus?

Rezensionsgrafik bei Audible

Du denkst dir: Es hagelt immer schlechte Rezensionen!

Aber stimmt das wirklich? Auch ich habe das immer geglaubt, bis ich sie mir genauer angesehen habe. Ich zeige es dir einmal an meinem Hörbuch:

Zuerst dachte ich: O mein Gott! 106 Leser:innen finden, dass mein Buch schlecht ist. Das ist ja unglaublich viel! Hört sich auch im ersten Moment so an, richtig? Vor allem liegt es wohl in unserer Natur, dass wir immer erst das Negative sehen. Und nun schau doch mal, wie vielen Menschen es eigentlich gefallen hat: 411 Menschen fanden es echt gut. 126 fanden es nicht perfekt, aber auch nicht schlecht – also fanden sie es ganz gut. Wenn du dir jetzt mal die Zahlen anschaust, dass es 411 Leser:innen echt gut gefallen hat, da ist die Zahl 106 gar nicht mehr so groß, oder?

Versuche dich also bitte nicht von den negativen Aspekten herunterziehen zu lassen, sondern blicke auf die schönen Dinge. Mein Buch ist vielleicht nicht sehr erfolgreich, aber hey, ich habe 411 Menschen für einen kurzen Zeitraum glücklich gemacht. Sie hatten eine schöne Zeit durch mein Buch!

Du denkst dir: Mein Buch war nicht gut, ich kann nicht schreiben.

Absoluter Quatsch! Durch jedes Werk, das du verfasst, wächst du als Autor:in. Jedes Werk wird mit jedem Abschluss besser und du lernst dazu. Du entwickelst dich und du entwickelst deinen Schreibstil weiter. Wenn also dein Buch womöglich nicht der Erfolgshit war, heißt das noch lange nicht, dass es beim nächsten genauso sein muss. Viele große Autor:innen schreiben unzählige Bücher, bis sie es endlich zu einem Durchbruch schaffen.

Du denkst dir: Wozu die ganze Arbeit noch, es bringt doch alles nichts.

Doch, das tut es!

Bitte denke dran: Wenn dich auch mal eine Welle der Demotivation überkommt, dann erinnere dich immer an folgendes: Du bist eine großartige Autorin, ein großartiger Autor. Und auch wenn deine Bücher nur von wenigen Menschen gelesen werden – sie werden gelesen! Und wenn du es geschafft hast auch nur einer Leserin oder einem Leser ein paar schöne, humorvolle oder spannende Lesestunden zu bescheren, dann hast du alles richtig gemacht. Ein Mensch war wegen dir für ein paar Stunden entspannt, glücklich und ist in eine Welt abgetaucht, die du allein geschaffen hast! Du hast mindestens einem Menschen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert oder ihm bzw. ihr eine Gänsehaut verschafft, und ist das nicht schon ganz viel wert?

Man darf mal demotiviert, man darf auch mal traurig sein, dass es vielleicht nicht so läuft, wie man es sich gewünscht hat. Doch vielleicht machst du nächstes Mal folgendes:

  • Stecke dir kleinere Ziele. Alles, was du darüber hinaus erreichst, ist ein grandioser Erfolg
  • Hinterfrage nicht, was andere machen. Blicke auf das, was du machst
  • Nimm dir gerne mal eine Pause, sammele dich und starte dann von vorne
  • Sehe jedes neue Projekt, als einen Neuanfang. Nimm es als Möglichkeit, dich noch einmal ganz neu auszurichten
  • Freue dich über die Arbeit, die du machst und sei stolz über jede noch so kleine Kleinigkeit

Am Ende frag dich, warum du damals angefangen hast zu schreiben.

Sicherlich nicht, weil du einfach mal eben so in massig Geld schwimmen und einen Bestsellersticker haben wolltest, oder? Klar, haben wir diesen Traum nicht irgendwo alle? Fantasieren und träumen darf man. Aber gehe noch mal einen Schritt zurück – bevor du die großen Träume hattest. Warum hast du da angefangen? Du hast angefangen, weil du eine Idee im Kopf hattest. Eine Geschichte, die du zu Papier bringen und deine Gefühle darüber ausdrücken wolltest. Du hast angefangen zu schreiben, weil du es wolltest, weil dein Herz dafür geschlagen hat. Weil du eben das Schreiben für dich entdecken wolltest. Weil du das Schreiben liebst. Du wolltest die Geschichte mit anderen Menschen teilen (ganz gleich, mit wie vielen – das Teilen war dein Ziel).

Wenn du also denkst, dass sich das Schreiben nicht lohnt, frag dich, für wen du angefangen hast: nämlich für dich

Halte dir immer vor Augen: Du bist ein toller Autor, eine tolle Autorin und es gibt immer mindestens einen Menschen, den du mit deinen Werken glücklich machst. Also hab Spaß am Schreiben, nimm dir auch gerne mal eine Pause, lasse deinen Frust ruhig mal raus, aber besinne dich dann, dass das Schreiben von Büchern etwas Wundervolles ist und du bist ein Teil davon :)